Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung: wo eintragen und wieviel Prozent

Kann man die Rechtsschutzversicherung in die Steuererklärung eintragen? Ja, das geht, aber nur unter bestimmten Bedingungen.

Du kannst die Beiträge für deine Rechtsschutzversicherung von der Steuer absetzen, wenn sie auch den Arbeitsrechtsschutz umfasst. Das bedeutet, dass du dich mit der Versicherung gegen arbeitsrechtliche Streitigkeiten absicherst, zum Beispiel bei einer Kündigung oder einem Lohnstreit. Die Rechtsschutzversicherung gilt dann als eine sogenannte Vorsorgeaufwendung, die du als Sonderausgabe in deiner Steuererklärung geltend machen kannst

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Rechtsschutzversicherung Steuererklärung wo eintragen?

Wenn der Bereich „Arbeitsschutzrecht“ von deiner Rechtsschutzversicherung abgedeckt ist, kannst du den Anteil der Gesamtprämie (deine Beiträge) von der Steuer absetzen. Bleibt die Frage, wo eintragen?

Wenn du deine Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzen willst, musst du sie in der Anlage Vorsorgeaufwand deiner Steuererklärung eintragen. Dort findest du unter der Nummer 49 den Punkt “Weitere sonstige Vorsorgeaufwendungen”. 

Hier kannst du den Betrag für deine Rechtsschutzversicherung eintragen, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt. Wenn du eine umfassende Rechtsschutzversicherung hast, die auch andere Bereiche wie Mietrecht oder Verkehrsrecht abdeckt, musst du den Anteil für den Arbeitsrechtsschutz herausrechnen oder bei deinem Versicherer nachfragen. Ein Musteranschreiben dafür findest du zum Beispiel hier.

 

Wo eintragen bei WISO oder Elster?

Wenn du deine Steuererklärung mit einem Programm wie WISO oder elster machst, kannst du die Rechtsschutzversicherung ebenfalls unter dem Punkt “Weitere sonstige Vorsorgeaufwendungen” eintragen. Das Programm führt dich Schritt für Schritt durch die Eingabe deiner Daten und berechnet automatisch deine Steuererstattung.

Rechtsschutzversicherung Steuererklärung wieviel Prozent?

Wieviel Prozent deiner Rechtsschutzversicherung du von der Steuer absetzen kannst, hängt davon ab, wie hoch dein persönlicher Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen ist. 

Dieser beträgt für Arbeitnehmer 1.900 Euro pro Jahr und für Selbstständige 2.800 Euro pro Jahr. Wenn du noch andere Vorsorgeaufwendungen hast, wie zum Beispiel Beiträge zur Kranken- oder Rentenversicherung, werden diese zuerst von deinem Höchstbetrag abgezogen. Der verbleibende Betrag steht dir dann für deine Rechtsschutzversicherung zur Verfügung.


Ein Beispiel: Du bist Arbeitnehmer und zahlst im Jahr 2023 1.500 Euro Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung. Außerdem hast du eine Rechtsschutzversicherung mit einem Jahresbeitrag von 300 Euro, davon entfallen 100 Euro auf den Arbeitsrechtsschutz. 

Dein Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen beträgt 1.900 Euro. 

Von diesem ziehst du zuerst deine Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung ab: 1.900 Euro – 1.500 Euro = 400 Euro. Dieser Betrag steht dir nun für deine Rechtsschutzversicherung zur Verfügung. Da aber nur 100 Euro auf den Arbeitsrechtsschutz entfallen, kannst du auch nur diese 100 Euro von der Steuer absetzen. Das entspricht einem Anteil von 33 Prozent deiner Rechtsschutzversicherung.

Rechtsschutzversicherung in Steuererklärung eintragen: So geht’s

Wir haben dir eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt, mit der du deine Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung eintragen kannst. Dabei erklären wir dir auch wichtige zugehörige Themen und Fakten erklären, damit du alles verstehst und keine Fehler machst.

Die Anleitung besteht aus folgenden Schritten:

  1. Prüfe, ob deine Rechtsschutzversicherung den Arbeitsrechtsschutz umfasst.
  2. Ermittle den Anteil deiner Rechtsschutzversicherung, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt.
  3. Trage den Betrag in der Anlage Vorsorgeaufwand deiner Steuererklärung ein.
  4. Beachte deinen persönlichen Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen.

Schritt 1: ⁣Prüfe, ob deine Rechtsschutzversicherung den Arbeitsrechtsschutz umfasst.

Wie erwähnt, kannst deine Rechtsschutzversicherung nur von der Steuer absetzen, wenn sie auch den Arbeitsrechtsschutz umfasst. Um zu prüfen, ob deine Rechtsschutzversicherung den Arbeitsrechtsschutz umfasst, kannst du in deinen Versicherungsunterlagen nachschauen oder bei deinem Versicherer nachfragen. 

Schritt 2: Ermittle den Anteil deiner Rechtsschutzversicherung, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt.

Wenn du weißt, dass deine Rechtsschutzversicherung den Arbeitsrechtsschutz umfasst, musst du als Nächstes den Anteil ermitteln, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt. Dieser Anteil ist der Betrag, den du von der Steuer absetzen kannst. Du kannst diesen Anteil entweder selbst berechnen oder bei deinem Versicherer nachfragen.

So erfährst du den Anteil von deiner Versicherung:
Frage den Anteil bei deinem Versicherer nach. Dazu kannst du ein Musteranschreiben verwenden, das du hier findest. Du solltest dein Anschreiben rechtzeitig vor dem Abgabetermin deiner Steuererklärung absenden, damit du eine Antwort erhältst.

So berechnest du den beruflichen Anteil selbst: 
Um den Anteil selbst zu berechnen, musst du wissen, wie hoch dein Jahresbeitrag für die Rechtsschutzversicherung ist und wie dieser Beitrag auf die verschiedenen Bereiche aufgeteilt ist. Zum Beispiel: Du zahlst im Jahr 2023 300 Euro für deine Rechtsschutzversicherung. Davon entfallen 100 Euro auf den Arbeitsrechtsschutz, 100 Euro auf den Mietrechtsschutz und 100 Euro auf den Verkehrsrechtsschutz. Der Anteil für den Arbeitsrechtsschutz beträgt dann 100 Euro von 300 Euro, also 33 Prozent.

Schritt 3: Trage den Betrag in der Anlage Vorsorgeaufwand deiner Steuererklärung ein.

Wenn du den Anteil für den Arbeitsrechtsschutz ermittelt hast, musst du ihn in der Anlage Vorsorgeaufwand deiner Steuererklärung eintragen. Dort findest du unter der Nummer 49 den Punkt “Weitere sonstige Vorsorgeaufwendungen”. Hier kannst du den Betrag für deine Rechtsschutzversicherung eintragen, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt. Zum Beispiel: Wenn dein Anteil für den Arbeitsrechtsschutz 100 Euro beträgt, trägst du hier 100 Euro ein.

Wenn du deine Steuererklärung mit einem Programm wie WISO oder elster machst, kannst du die Rechtsschutzversicherung ebenfalls unter dem Punkt “Weitere sonstige Vorsorgeaufwendungen” eintragen. Das Programm führt dich Schritt für Schritt durch die Eingabe deiner Daten und berechnet automatisch deine Steuererstattung.

 

Schritt 4: Beachte deinen persönlichen Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen.

Wieviel Prozent deiner Rechtsschutzversicherung du von der Steuer absetzen kannst, hängt davon ab, wie hoch dein persönlicher Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen ist. Dieser beträgt für Arbeitnehmer 1.900 Euro pro Jahr und für Selbstständige 2.800 Euro pro Jahr. 

Wenn du noch andere Vorsorgeaufwendungen hast, wie zum Beispiel Beiträge zur Kranken- oder Rentenversicherung, werden diese zuerst von deinem Höchstbetrag abgezogen. Der verbleibende Betrag steht dir dann für deine Rechtsschutzversicherung zur Verfügung.

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