Wie funktioniert eine Rechtsschutzversicherung? – Einfach erklärt

Stell dir die Rechtsschutzversicherung wie einen Schutzschild vor. Gegen was schützt sie dich? Gegen hohe Kosten, die bei einem Rechtsstreit anfallen können. Für den Fall, dass du mal in eine rechtliche Auseinandersetzung gerätst, ist es immer gut, eine Absicherung zu haben. Denn, seien wir ehrlich, Anwälte und Gerichtsverfahren können ziemlich ins Geld gehen.

Versicherten wird erklärt, wie eine Rechtsschutzversicherung funktioniert

Hier ist das Grundprinzip einer Rechtsschutzversicherung:
Du zahlst deiner Versicherung regelmäßig einen kleinen Betrag – das nennen wir Prämie. Im Gegenzug deckt die Versicherung die Kosten, falls du mal rechtlichen Beistand oder ein Gerichtsverfahren brauchst. Denk dabei an Sachen wie Anwaltsgebühren, Gerichtskosten oder die Kosten für eine Mediation.

Dabei werden aber nicht immer alle Kosten komplett übernommen, welche Kosten abgedeckt sind und worauf du achten musst, um ideal abgesichert zu sein, erfährst du im nächsten Abschnitt.  

 

Zuvor noch ein kleiner Hinweis: Die meisten Rechtsschutzversicherungen bieten in Europa unbegrenzte Deckung. Aber wenn du über den großen Teich hinausblickst, gibt es oft ein Limit. In vielen Fällen liegt dieses bei 300.000 Euro für weltweiten Schutz.

Was ist versichert und was deckt eine Rechtsschutzversicherung nicht ab?

Es hängt alles von deinem Vertragspaket ab. Aber lass es uns einfach halten. Hier sind einige häufige Bereiche, die versichert werden können:

  1. Verkehrs-Rechtsschutz: Egal ob du mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß unterwegs bist – hiermit bist du bei rechtlichen Problemen im Straßenverkehr geschützt.
  2. Privat-Rechtsschutz: Dieser deckt viele Bereiche deines täglichen Lebens ab, von Familien- bis Vertragsrecht.
  3. Berufs-Rechtsschutz: Falls du am Arbeitsplatz Probleme hast, zum Beispiel durch Mobbing oder bei einer Kündigung.
  4. Wohn-Rechtsschutz: Perfekt für Mieter und Eigentümer, die ihre Rechte gegenüber Vermietern oder Nachbarn schützen möchten.

Aber, und das ist wichtig: Nicht alles ist versichert. Einige der Bereiche, die oft nicht abgedeckt sind, beinhalten:

  • Steuerrecht
  • Sozialrecht
  • Baurecht
  • Strafrecht (es sei denn, du hast etwas aus Versehen getan!)
  • Scheidungsrecht (es sei denn, ihr entscheidet euch für eine Mediation)

Außerdem gibt es bestimmte Bedingungen, die du kennen solltest:

  • Wartezeit: Nachdem du deinen Vertrag unterschrieben hast, gibt es oft eine Wartezeit von etwa drei Monaten.
  • Vorvertraglichkeit: Wenn du bereits ein rechtliches Problem hattest, bevor du den Vertrag abgeschlossen hast, ist das nicht abgedeckt.
  • Mindeststreitwert: Manchmal gibt es einen Wert, den ein Konflikt überschreiten muss, bevor die Versicherung zahlt.
  • Selbstbeteiligung: Manchmal musst du einen kleinen Teil der Kosten selbst tragen.

Zahlt eine Rechtsschutzversicherung bei verlorenen Prozess?

Keine Sorge, deine Rechtsschutzversicherung deckt immer noch die Anwalts- und Gerichtskosten. Aber denk dran, die Kosten des gegnerischen Anwalts und mögliche Schadensersatzansprüche könnten an dir hängen bleiben.

Zahlt eine Rechtsschutzversicherung bei verlorenen Prozess?

Die Kosten für eine Rechtsschutzversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Der gewählte Leistungsumfang: Je mehr Bausteine Sie wählen, desto höher ist die Prämie.
  • Die Zahlweise: Je nachdem, ob Sie monatlich, vierteljährlich oder jährlich zahlen, kann es Rabatte oder Zuschläge geben.
  • Die Selbstbeteiligung: Je höher die Selbstbeteiligung ist, desto niedriger ist die Prämie.
  • Das Alter: Je älter Sie sind, desto höher ist die Prämie.
  • Der Beruf: Je nachdem, ob Sie angestellt, selbstständig oder beamtet sind, kann die Prämie variieren.
  • Die Schadenfreiheit: Je länger Sie keine Leistungen in Anspruch genommen haben, desto niedriger ist die Prämie.
 

Die genauen Kosten für eine Rechtsschutzversicherung können Sie nur durch einen individuellen Vergleich ermitteln. Dabei sollten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistungen und die Bedingungen achten. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zum Beispiel die Tarife von ADAC1, DMB oder HUK24.

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