Wie oft darf man Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen?
Eine Rechtsschutzversicherung ist eine Versicherung, die die Kosten für rechtliche Auseinandersetzungen übernimmt. Sie kann dir helfen, wenn du zum Beispiel einen Streit mit deinem Vermieter, deinem Arbeitgeber oder einem anderen Vertragspartner hast. Aber wie oft darfst du die Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen, wie lange zahlt sie nach einer Kündigung und was passiert, wenn sie dir kündigt? Diese Fragen möchte ich dir in diesem Text beantworten.
Wie oft darf man die Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen?
Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt: „Gibt es eine Obergrenze, wie oft ich meine Rechtsschutzversicherung nutzen kann?“ Die Antwort ist erfreulich simpel: Nein, es gibt kein festes Limit dafür. ABER – und das ist ein großes Aber – es gibt einige Dinge, die du wissen solltest.
Erstens: Eine zu häufige Inanspruchnahme der Versicherung kann dazu führen, dass dein Versicherer sich dazu entschließt, den Vertrag mit dir zu beenden. Dabei geht es nicht nur um die Anzahl der Fälle, sondern auch um die Art. Wenn du zum Beispiel innerhalb eines Jahres mehr als zwei Rechtsfälle meldest oder in einen Prozess involviert bist, der von vornherein wenig Erfolgschancen hat, könnte das ein Kündigungsgrund sein.
Ein kleiner praktischer Rat von mir: Es ist immer ratsam, sich mit der Rechtsschutzversicherung in Verbindung zu setzen und den Sachverhalt zu besprechen, bevor du sie in Anspruch nehmen möchtest. So kannst du sicherstellen, dass du nicht unnötigerweise einen risikoreichen Rechtsstreit eingehst. Hol dir eine Deckungszusage ein.
Zweitens: Falls dein Versicherer tatsächlich überlegt, den Vertrag zu kündigen, muss er dich darüber rechtzeitig informieren. Genauer gesagt, muss er dir spätestens einen Monat nach der letzten Deckungszusage darüber Bescheid geben. Beachte, dass die Kündigung dann ab dem Ende des laufenden Monats wirksam wird.
Insgesamt empfehle ich, deine Rechtsschutzversicherung als das zu betrachten, was sie ist: Ein wertvolles Sicherheitsnetz, aber kein Freifahrtschein, um ständig vor Gericht zu ziehen. Nutze sie klug und informiere dich immer gut vorab!
Wie lange zahlt die Rechtsschutzversicherung nach einer Kündigung?
Du hast dich sicherlich schon einmal gefragt, wie es mit deinem Rechtsschutz aussieht, wenn der Vertrag gekündigt wird. Sei es durch dich selbst oder durch den Versicherer. Lass uns das Ganze einfach und verständlich aufdröseln.
1. Der Zeitpunkt nach deiner Kündigung:
Dein Schutz endet genau dann, wenn die Kündigungsfrist abläuft. Das bedeutet, dass neue Rechtsfälle, die nach diesem Datum auftreten, nicht mehr durch den Versicherungsschutz abgedeckt sind. Aber, und das ist eine gute Nachricht, alle Fälle, die vor der Kündigung passiert sind und die du auch fristgerecht gemeldet hast, sind weiterhin versichert.
Hier gibt’s einen kleinen Insider-Tipp: Du hast sogar eine Nachmeldefrist von drei Jahren nach dem Ende des Vertrags. Das heißt, du kannst innerhalb dieser Zeit noch Ansprüche für bereits bekannte Rechtsfälle stellen.
2. Was passiert, wenn die Rechtsschutzversicherung kündigt?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Versicherer die Rechtsschutzversicherung kündigt. Vielleicht hast du die Beiträge versäumt, nicht ganz korrekte Angaben gemacht oder es gab einfach zu viele Schadenfälle. In solch einem Fall rate ich immer: Sei proaktiv! Such nach einer neuen Rechtsschutzversicherung. Ja, es kann eine kleine Herausforderung sein, weil Versicherer oft nach deiner Schadenshistorie fragen und bei einer Kündigung durch den alten Anbieter skeptisch sein könnten. Biete, und das kann man machen, deiner Rechtsschutzversicherung an, dass du sie von dir aus kündigst.